DA-Echo | 20. Juli 2018 | Von Volker Bachmann
DARMSTADT – Für Christina Kiffe stehen im Juli noch turbulente Tage an. Zunächst tritt die Siebenkämpferin vom ASC Darmstadt am Wochenende als einzige südhessische Einzelstarterin bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg an. Die 26-Jährige misst sich dabei im Speerwurf mit den besten Spezialistinnen der Nation. Dann folgt – ganz überraschend – noch eine weitere Premiere für die Südhessin, denn sie wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) als Nachrückerin für den „Thorpe Cup“ nominiert. Der Ländervergleich von Zehnkämpfern und Siebenkämpferinnen aus Deutschland und den USA wird am 27./28. Juli in Knoxville/Tennessee ausgetragen.
Rückkehr ins DLV-Trikot früher als erhofft
„Das wird ein kleines Abenteuer“ sieht Christina Kiffe der kurzfristig einzurichtenden Übersee-Reise entgegen. Denn eigentlich war in dieser Zeit Training für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Wesel (24. bis 26. August) geplant, wo die Südhessin einen guten Abschluss ihrer Comeback-Saison setzen wollte. Nach langer Verletzungszeit, die auch eine Umstellung ihres Sprungbeins zu Folge hatte, war die ASC-Athletin erst zu Jahresbeginn wieder ins Mehrkampftraining eingestiegen.
Mit der Rückkehr ins DLV-Trikot hatte sie so schnell nicht gerechnet. Zu krass war der Einschnitt, den ihre Karriere nach Rang fünf bei der U20-EM 2011 verkraften musste. „Das ist eine tolle Gelegenheit“, freut sich die Südhessin nun über das Vertrauen der DLV-Trainer, die auf den Ausfall von Michelle Weitzel (LC Rehlingen) reagierten. Die Gelnhäuserin hatte beim Qualifikationswettkampf in Ratingen als Zwölfte (5545 Punkte) nur knapp vor Kiffe gelegen, die mit 5518 Punkten Rang 14 belegte. Einzig die noch vorhandenen Umstellungsprobleme im Hochsprung verhinderten ein besseres Ergebnis bei Kiffes ersten Siebenkampf nach langer Zeit. „Ich denke, dass da mehr geht“, sagt Christina Kiffe, die allerdings darauf verweist, dass sie größere Leistungssprünge erst nach einer guten Vorbereitung über den Winter erwarten könne.
In Einzeldisziplinen haben sich aber längst Fortschritte gezeigt – neben Kugelstoßen, Hürdensprint, besonders im Speerwurf, wo sie sich vor Monatsfrist in Ratingen auf die persönliche Bestmarke von 51,84 m gesteigert hatte. Ein Spitzenwert für eine Mehrkämpferin, der ihr in der Saisonrangliste der Spezialistinnen immerhin einen Platz unter den Top Zehn beschert.