Kiffe beisst sich durch

DA-Echo | 20. Juni 2018 | revo | (Auszug)

Foto: Raphael Schmitt

Von Markus Philipp

LEICHTATHLETIK Siebenkämpferin mit Comeback in Ratingen / Hutterer muss aussteigen

RATINGEN – Zwei Darmstädter beim angesehenen Mehrkampf-Meeting in Ratingen, das hatte es in der Geschichte dieser Veranstaltung noch nicht gegeben. Christina Kiffe und Dennis Hutterer nahmen diese Chance gerne wahr. Die beiden Spitzenathleten vom ASC Darmstadt beendeten das Wochenende jedoch in sehr unterschiedlichen Gemütslagen.

Für Christina Kiffe ging es nach zweijähriger verletzungsbedingter Abstinenz auf der Mehrkampfbühne vor allem um eins: Durchkommen. Nachdem sie bei den hessischen Meisterschaften in Darmstadt vor Monatsfrist den ersten Versuch im Siebenkampf für diese Saison abbrechen musste, biss sie sich vor toller Kulisse durch und beendete den Wettbewerb mit starker nationaler und internationaler Konkurrenz nach 5518 Zählern auf Rang 14.
Die wichtigste Erkenntnis für die 26-Jährige Kiffe war, dass sie wieder sieben Disziplinen an einem Wochenende durchstehen kann. „Es ist gut, dass da mal wieder ein Ergebnis steht“, so ihre Analyse. Dass dabei noch nicht alles rund lief, war fast nebensächlich. 14,44 Sekunden über 100 m Hürden waren ein solider Einstieg, bevor beim Hochsprung der erste Dämpfer kam. Kiffe, die in ihrer Karriere bereits 1,83 m gemeistert hat, musste im Frühjahr aufgrund ihrer Verletzungen das Sprungbein von rechts auf links wechseln und kam nicht über 1,51 m hinaus. „Das konnte noch nicht funktionieren“, nahm die Studentin das Malheur eher entspannt. „Da sind kurzfristig gut zehn Zentimeter mehr drin, aber dann hoffe ich, irgendwann wieder umstellen zu können“, schaute sie schon wieder in die weitere Zukunft. Ein ordentlicher Kugelstoß von 14,40 m sowie 25,76 Sekunden über 200 m bedeuteten am Ende des ersten Tages Rang 19.

Mit 5,84 m im Weitsprung begann der zweite Teil schließlich besser als befürchtet, denn auch hier machte sich der Wechsel des Sprungbeins bemerkbar. Ihren stärksten Auftritt zeigte sie danach im Speerwurf, wo sie sich auf die persönliche Bestmarke von 51,84 m steigerte und nur von der späteren Siegerin übertrumpft wurde. Über 800 m kämpfte sie sich schließlich nach 2:34,84 Minuten ins Ziel.